Im Kanton Luzern gibt es bisher kaum signalisierte Bike-Wege. Die wenigen bestehenden Mountainbike-Routen verlaufen auf befestigten Waldwegen. Die grösste Herausforderung ist es, für Bike-Wege Trägerschaften und die Finanzierung zu finden. Denn dazu bestehen keine Regelungen wie bei den Wanderwegen. Geplant ist, in den Regionen Projektgruppen zu schaffen, um Lösungen für legale, signalisierte Bike-Wege zu erarbeiten und gleichzeitig störungsarme Wildlebensräume zu sichern. In einer Projektgruppe sollen Bikerinnen und Biker, Waldeigentümerinnen und -eigentümer, Gemeindevertreterinnen und -vertreter, Jägerinnen und Jäger sowie andere Betroffene mitwirken. In Neudorf und im Bireggwald Luzern laufen derzeit Pilotprojekte. Zudem ist die Dienststelle Landwirtschaft und Wald (lawa) mit Vertreterinnen und Vertretern von Bike-Organisationen, dem Verband der Luzerner Waldeigentümer, Revierjagd Luzern und den Naturschutzorganisationen sowie dem Verband Luzerner Gemeinden und den regionalen Entwicklungsträgern (RET) im Austausch.
Rücksichtsvolles Mountainbiken auf geeigneten Wegen ist gut für die Gesundheit und naturverträglich. Jedoch sind Wildtiere auf störungsarme Lebensräume angewiesen. Sind Störeinflüsse zu häufig oder zu lange oder erfolgen sie zu einem ungünstigen Zeitpunkt, beispielsweise in der Dämmerung, kann das zu Belastungen und Stress führen. Stress hat auch bei Tieren vielerlei negative Folgen. Vögel, Marder, Rehe oder Kleinsäuger verändern ihr Nahrungsverhalten und ziehen sich in ruhige Gebiete zurück. Hier kann die Konzentration der Wildtiere zu Schäden führen, beispielsweise wenn junge Waldbäume durch Rehwild stärker verbissen werden. An exponierten Stellen führt Mountainbiken zudem zu Erosionsschäden. Zum Teil entstehen engverzweigte Wegnetze, welche die Waldverjüngung behindern. Für legale Bike-Wege ist ausserdem die Zustimmung der Waldeigentümer erforderlich. Es ist zu regeln, wer die Verantwortung für Unterhalt und Sicherheit sowie die Finanzierung trägt.