Im Zusammenhang mit dem zukünftigen Leistungsangebot im Neubau des Luzerner Kantonsspitals am Standort Wolhusen hatte die Luzerner Regierung am 17. März 2021 kommuniziert, dass weiterhin Geburtshilfe angeboten werden soll. Falls eine genügende Sicherheit für Mutter und Kind gegeben wäre, sollten aber nur noch hebammengeleitete Geburten angeboten werden.
Laut einer Medienmitteilung des Gesundheits- und Sozialdepartements am Freitag, 16. Juli 2021, liegt das unabhängige Gutachten nun vor. Es kommt zum Schluss, dass es aus medizinischer Sicht grundsätzlich zu begrüssen ist, dass auf einem Spitalareal das Angebot einer hebammengeleiteten Geburt für Niedrigrisikoschwangere geschaffen wird. Allerdings sei der Standort in Wolhusen ungeeignet, da nach Abschaffung der Geburtshilfe eine direkte Angliederung an ein Spital vor Ort nicht vorgesehen ist und die Distanzen zu den umliegenden Spitälern deutlich grösser sind. Somit wäre die Sicherheit von Mutter und Kind nicht vollumfänglich gegeben.
Der Luzerner Regierungsrat stellte bereits in seinem Beschluss vom 9. März 2021 klar, dass weiterhin die volle Geburtshilfe mit dem entsprechenden 24-Stundenbetrieb angeboten werden soll, falls die Sicherheit von Mutter und Kind bei ausschliesslich hebammengeleiteten Geburten nicht gewährleistet sein sollte. Regierungsrat Guido Graf, Gesundheits- und Sozialdirektor: «Die Sicherheit von Mutter und Kind hat für die Luzerner Regierung oberste Priorität. Daher liess ich dieses Gutachten erstellen. Nun setzen wir die Erkenntnisse des Gutachtens auch entsprechend um.»
In einer Medienmitteilung am Freitag, 16. Juli 2021, nehmen der Verein und das Komitee «Pro Spital Wolhusen» mit Freude zur Kenntnis, dass am Spital Wolhusen die gesamte Geburtshilfe erhalten bleibt. «Das ist ein wichtiger Meilenstein, weil damit die Grundlage für die Erreichung unserer Ziele geschaffen wird. Nebst dem Erhalt einer ärztlich begleiteten Geburtshilfe und Gynäkologie setzen wir uns für den Fortführung eines 7x24 Notfalldienstes mit Anästhesie und Intensivpflegeabteilung ein. Wir werden das Projekt im Hinblick auf die umfassende Umsetzung unserer Ziele weiterhin aufmerksam und engagiert verfolgen.»
Der Verein «Pro Spital Wolhusen» steht für die nachhaltige Entwicklung des Regionalspitals zur Sicherung einer umfassenden medizinischen Grundversorgung in den Regionen Entlebuch und Hinterland. Im Weitern will er die Verankerung des Spitals in der Bevölkerung, in Gesellschaft und Politik verstärken. Wir werden diese Ziele zusammen mit einem breit verankerten Komitee engagiert weiterverfolgen. Damit tragen wir gemeinsam dazu bei, Wolhusen als familiäres und qualitativ hochstehendes Regionalspital zur Grundversorgung der Bevölkerung langfristig zu sichern. PD
Anhang:
Gutachten Universitätsspital Basel