Es sei ein historischer Tag für den Schweizer Frauenhandball: Mit dem Turniersieg in Georgien qualifizieren sich die Schweizer Juniorinnen (Jahrgänge 2002 und jünger) für die U18-WM-Endrunde im nächsten Sommer in Rumänien, für die U19-EM-Endrunde in zwei Jahren – und gleichzeitig auch noch für die U17-EM-Endrunde der nachfolgenden Generation (Jahrgänge 2004 und jünger) im Sommer 2021. Es seien allesamt Premieren: Bisher hat noch keine Schweizer Frauen-Nationalmannschaft an einem grossen Turnier teilgenommen, ist auf der Homepage unter www.handball.ch zu lesen.
Die ausgeglichene und talentierte Mannschaft von Trainer Jürgen Fleischmann war am Turnier in Georgien nach dem vierten Platz an der Open-EM im letzten Sommer als Favorit gestartet und wurde dieser Rolle auf eindrückliche Weise gerecht. Die Equipe um Malin Altherr und Celia Heinzer, die in der vergangenen Saison beide bereits in der A-Nationalmannschaft debütierten, spielte sich makellos durch die Vorrunde. Den heikelsten Moment hatten sie im Halbfinal gegen die Ukraine zu überstehen, den sie nach einer ausgeglichenen und umkämpften Schlussphase mit 22:21 (11:9) für sich entschieden.
Der Final gegen Serbien war ebenfalls enger, als es das Resultat vermuten liesse. Die Partie war eine knappe Dreiviertelstunde lang völlig offen und ausgeglichen. Dann nahm die Schweizer Trainercrew beim Stand von 24:24 ein Time-out – und mit sieben Toren in Serie zum 31:24 entschieden die Schweizerinnen danach das Spiel für sich. Die elffache Torschützin Malin Altherr wurde als beste Spielerin ausgezeichnet. Drei Schweizerinnen wurden im Anschluss an den Final ins All Star Team gewählt: Torhüterin Soraya Schaller, Kreisläuferin Deborah Annen und die rechte Rückraumspielerin Malin Altherr.
Schweiz: Schaller/Käser; Altherr (11), Heinzer (5), Jund (5), Schmid (5), Gwerder (4), Litscher (3), Annen (1), Bächtiger (1), Bucher, Coker, Emmenegger, Goldmann, Hess, Speerli.
Für den Schweizer Frauenhandball eröffnen sich dank dem Turniersieg in Georgien und dem Aufstieg an die EHF Euro ganz allgemein spannende Perspektiven. Im nächsten Sommer eröffnet im Leistungszentrum OYM in Cham die Akademie Frauen, in der unter Cheftrainer Martin Albertsen die talentiertesten Juniorinnen ganzheitlich ausgebildet werden. Die erste Generation von Spielerinnen darf sich also nach einem Jahr in der Akademie sogleich auf der grossen europäischen Bühne präsentieren und mit den besten Mannschaften Europas messen.