Jungfraujoch – Aletschgletscher – Grimselpass: Eine eindrückliche Gletscherwanderung durch das UNESCO Weltnaturerbe fand vom Freitag, 26. August, bis Montag, 29. August, statt. Mit dabei auf der eindrucksvollen Gletschertour waren Leserinnen und Leser des Anzeiger vom Rottal und der Sempacherwoche.
1. Tag: Grindelwald – Jungfraujoch – Konkordiahütte
Topmotiviert und voller Spannung wird mit der hochmodernen Luftseilbahn und dem Zug Richtung Jungfraujoch gestartet. Da die Wetteraussichten für diesen Tag nicht so rosig aussahen, hatte es auch dementsprechend wenig Leute unterwegs. Somit fiel bald schon auf, dass eine andere Kleingruppe, kanadischer Herkunft, ähnliches im Sinn hatte. Schlussendlich verfolgten die russischen Kanadier die Trekkinggruppe wie Parasiten von SAC-Hütte zu Hütte. Etwas hektisch war die Stimmung beim Start, Nebel zog auf und Gewitter waren nicht auszuschliessen. Mit Klettergurten und Steigeisen ausgerüstet, wurde zügig in drei Seilschaften gestartet. Über den Jungfraufirn hinab mit Blick auf den Aletschgletscher im Zick-Zack um die eindrücklichen Gletscherspalten herum zur Konkordiahütte. Es gab nur kurze kleine Verpflegungspausen. Die Gruppe war wegen möglichen Gewittern etwas unter Zeitdruck, da der Hüttenzustieg nur über eine lange, steile und ziemlich ausgesetzte Metalltreppe zu erreichen war. Als auch noch die letzten Teilnehmer in der Hütte gut aber etwas durchnässt angekommen waren, wurde auf den erfolgreichen Tag angestossen und man hatte Zeit sich kennenzulernen. Es wurde auch der eine oder andere lustige Witz erzählt.
2. Tag: Grünhornlücke – Finster-aarhornhütte
Die Tagwache ertönte bereits um 5.30 Uhr. Teils gut erholt von der Nacht startete die Gruppe in den traumhaften Tag. Der Abstieg über die Treppe war einfacher als erwartet. Danach wurden die Eisen und «Gstältli» wieder montiert. Los ging es in vier Seilschaften in gemütlichem Tempo über den Grüneggfirn zur Grünhornlücke. Oben angekommen gab es eine Mittagspause mit atemberaubender Aussicht auf den Fieschergletscher. Der Weg führte dann wieder hinab durch wunderschöne Landschaftsbilder. Das Ziel war in greifbarer Nähe, aber der Aufstieg, zur neu gebauten Finsteraarhornhütte, war dann ohne Seile und Steigeisen über das Geröll, ziemlich steil und streng. Oben angekommen wurde die Nachmittagssonne auf der Terrasse genossen und es gab sehr inte-ressante Gesprächsthemen
3. Tag: Galmigletscher – Studenfirn – Oberaarjochhütte
Abmarsch wieder zur gleichen Zeit wie am zweiten Tag. Der Weg führte auf festem Untergrund hinunter auf den Fieschergletscher, über die Abbrüche des Galmigletschers und zuletzt auf den Studenfirn zur Oberaarjochhütte. Die, die noch nicht genug hatten, konnten mit Bergführer Michel noch das direkt über der Hütte liegenden Oberaarhorn (3631 Meter) erklimmen. Der Weg führte über einen losen Geröllrücken und zuletzt über ein Eisfeld hinauf zum Gipfel. Wieder zurück wurde das Schwingen am ESAF in Pratteln, vor allem von den Herren, fleissig verfolgt. Danach wurde während dem Apéro fleissig gejodelt und gefeiert. Mama Wicki war auch dabei (Insider). Nach dem Nachtessen wurde, da es der letzte Abend war, noch etwas länger von Gott und der Welt berichtet.
4. Tag: Oberaargletscher – Grimselpass
Am letzten Morgen zur selben Zeit gab es das Zmorge mit wunderbarem Blick auf das Matterhorn. Das sind noch Aussichten. An diesem letzten Tag stieg die Gruppe über den oft stark zerschrundenen Oberaargletscher, am Gletschertor vorbei hinunter bis zum Oberaarsee. Es brauchte teils schon etwas Mut, um über und zwischen den Spalten hindurchzukommen. Die Bergführer Stei (Marcel) Steurer, Michel Alessandri und Erika haben hervorragende Arbeit geleistet. Von hier aus konnte man auf die Luftseilbahn ausweichen, wenn man langsam entkräftet war. Der Rest wanderte weiter bis zum Grimselpass. Es war eine sehr beeindruckende Tour mit einer unglaublich toll harmonierenden Gesellschaft.
Text und Fotos: Denise Meyer