Seit 12. September ist der Polizeiposten Ruswil nicht mehr an der Buebegasse 5 in Ruswil zu finden. In einer Mitteilung informierte die Polizei letzte Woche über Schadstoffbelastungen in den Räumlichkeiten. Christian Bertschi, Mediensprecher Luzerner Polizei, sagt: «Mitarbeiter haben immer wieder über Kopfweh geklagt. Dies obwohl letztes Jahr eine Lüftung eingebaut wurde». Deshalb habe die Polizei entschieden, aus dem Gebäude auszuziehen. Dank Mithilfe der Gemeinde wurde der Posten temporär ins Gemeindehaus verlegt.
Das Gebäude unterhalb des Dorfkerns ist im Besitz einer Immobilienfirma aus Schenkon, die Verwaltung läuft über die Curor AG aus Sursee. Deren Geschäftsführer Urs Koch erklärt am Telefon, dass es bereits im Frühling 2021 Probleme gab und Mitarbeitende der Polizei über einen komischen Geruch berichteten. Messungen zeigten damals erhöhte Werte von Naphthalin. Nach der Sanierung eines Bodens und dem Lüftungseinbau glaubte man, das Problem gelöst zu haben - bis es nun vor ein paar Wochen wieder Reklamationen gab. Die Polizei habe daraufhin selbst Messungen vorgenommen und die Verwaltung über den Auszug informiert.
Die Gemeinde hat der Polizei im Gemeindehaus rasch einen temporären Standort angeboten. Schliesslich ist sie sehr an einem guten Einvernehmen mit der Polizei interessiert. Die sogenannte Organisationsentwicklung OE 2030 der Polizei ist in vollem Gang. Darin wird festgelegt, wie die Polizei künftig ihre Leistungen erbringt. Beantragt wird unter anderem mehr Personal, im Konzept ist von 118 zusätzlichen Stellen die Rede. Abgebaut werden sollen dafür die Anzahl Standorte. In der Region sollen dazu die Posten Ruswil und Malters geschlossen werden. Weiterhin mit einem Standort präsent wäre die Polizei in Wolhusen, Willisau oder Sursee.