Die CKW will zusammen mit ihrem Mutterhaus Axpo beim Ausbau der erneuerbaren Energien in der Schweiz eine Vorreiterrolle übernehmen. Die Energiedienstleisterin hat die Ambition, bis 2030 Kraftwerkprojekte in den Bereichen Photovoltaik, Windkraft, Biomassekraftwerke, Wasserkraft und mit weiteren Technologien zu realisieren. Damit könnte dereinst klimafreundlicher Strom für 165'000 Haushalte und Wärme für bis zu 55'000 Haushalte produziert werden.
Ruswil: Vorverträge abgeschlossen
Die Windenergie ist Teil der CKW-Strategie zu den erneuerbaren Energiequellen. Der Ruswilerberg steht in der engeren Auswahl. Schon im Kantonalen Konzept zur Windenergie ist der Ruswilerberg als einer von 22 möglichen Standorten genannt. Nun wird das Projekt konkret. Im Gebiet Linde, Windblose, Recketschwand - also auf dem Kulminationspunkt Ruswilerberg - sollen demnächst Windmesssysteme installiert werden, um eine breite Datenbasis für die allfällige Realisierung zu sammeln. Laut Rafael Mesey, Leiter Neue Energien bei CKW, sind Vorabklärungen mit den betroffenen Grundeigentümern gelaufen und Vorverträge abgeschlossen. Mit den zuständigen Gemeindebehörden stehe man in engem Kontakt. Sollte der Windpark «Ruswil» realisiert werden, so würden mindestens drei Windturbinen geplant.
Langwieriger Prozess
«Ein rascher Ausbau der erneuerbaren Energien ist dringend notwendig, um in ein paar Jahren Versorgungsengpässe mindern oder verhindern zu können. Um keine Zeit zu verlieren, beginnen wir deshalb schon in ein paar Wochen mit den Windmessungen an den ausgewählten Standorten und führen diese parallel zum politischen Prozess», sagt Rafael Mesey. Ein Selbstläufer werde der geplante Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere der Windkraft, nicht. Dessen ist sich auch Martin Schwab, CEO der CKW, bewusst. «Technisch machbar ist alles. Zu klären ist die Wirtschaftlichkeit». Ein Riesenproblem sieht er bei den Bewilligungsverfahren, die heute noch viel zu lange dauern. Er führt das Beispiel des Windparks Lindenberg an. Hier seien seit Projektbeginn 14 Jahre verflossen, und es sei immer noch kein Bagger aufgefahren.
Kompromissbereitschaft gefordert
Für Martin Schwab ist deshalb klar: «Die Politik muss dringend bessere Rahmenbedingungen schaffen und insbesondere die Bewilligungsverfahren beschleunigen. Und es braucht die Bereitschaft aller Seiten, Kompromisse einzugehen. Nur so schaffen wir es, die für das Klima so wichtigen Ziele der Energiestrategie 2050 zu erreichen und mögliche Strommangellagen abzuwenden.» Rafael Mesey fügt an: «Wir werden auch die lokalen Behörden und die Bevölkerung eng miteinbinden. Wir nehmen die Anliegen und Wünsche der Bevölkerung ernst und geben ihnen die Möglichkeit, die Projekte gemeinsam mit uns zu optimieren. Denn auch wir haben ein grosses Interesse daran, die Zukunft unserer Stromversorgung im Einklang mit Gesellschaft, Klimaschutz und Natur zu gestalten.»
Weitere Windpark-Projekte in Willisau, Pfaffnau und Reiden
Die CKW verfolgt aktiv sechs Windparkprojekte in der Zentralschweiz und im Aargau. Die potenziell rund 20 Turbinen sollen dereinst sauberen Strom für über 30'000 Haushalte produzieren. Während die Planung am Lindenberg weit fortgeschritten ist, konnte die CKW für drei Hügelzüge im Kanton Luzern Vereinbarungen mit lokalen Grundstückbesitzern und Behörden treffen. Es sind dies im Kanton Luzern nebst dem Standort Ruswilerberg auch die Äberdingerhöchi (Gemeinde Pfaffnau/Reiden) und der Salbrig (Willisau). Die drei Hügelzüge sind Teil der aktuellen Teilrevision des Richtplans zur Festlegung von geeigneten Gebieten für die Windenergie im Kanton Luzern. Dieser Prozess soll in einem Jahr abgeschlossen sein.