Sonntagnachmittag Vieles im fast bis auf den letzten Platz besetzten «Rössli»-Saal auf das Motto «Let’s Dance» des heurigen Jahreskonzerts der Feldmusik Hellbühl hin: Tischdekorationen sowie Kante und Rückwand der Bühne zeigten Zeichnungen tanzender Menschen. Das Publikum empfing die aufmarschierenden Musikantinnen und Musikanten sowie die Dirigentin Sibylle Bégue mit einem herzlichen Applaus.
Zum Auftakt intonierte das in Harmoniebesetzung spielende Korps Michael Geislers «Call of Heroes» und gefiel dabei mit vollem, aber ausgeglichenen Klang. Mirjam Lang führte durch das Programm und ermunterte die Zuhörerschaft zum Tanz, wenn sie das Tanzbein ob der gebotenen tänzerischen Kost zu sehr jucken sollte.
Vier verschiedenen Musikstilen huldigte die Feldmusik Hellbühl anschliessend in den «Four Dance Epsisodes» von Gary P. Gilroy. Mit diesem Stück, das insbesondere auch die Perkussionisten forderte, legte sie eine hervorragende Leistung auf die Bühne. Von seiner besten Seite zeigte sich dann das Trompetenregister in Klaus Buttersteins «Rhumba Tromba».
Nachdem diese verklungen war, benützte Präsident Toni Muff die Gelegenheit zur Begrüssung. Er konnte dabei auf ein interessantes, reich befrachtetes Vereinsjahr zurückblicken und erwähnte als besonderen Höhepunkt die Platzierungen auf dem 7. Rang bei den Konzertvorträgen in der zweiten Klasse Harmonie und auf dem 3. Rang in der Parademusik, die sich die Feldmusik Hellbühl am Innerschweizer Musikfest in Hergiswil erspielte.
Toni Muff konnte auch Jubilare ehren: Markus Muff für zehn Jahre, Lisbeth Achermann, Anita Schmid und Walter Haas für 20 Jahre (verbunden mit der Ehrenmitgliedschaft) sowie Peter Bühlmann und Ignaz Baumgartner für 35 Jahre, was Letztere zu eidgenössischen Veteranen macht. Schliesslich schaute der Präsident auch in die Zukunft: Am 21. Juni gibt die Feldmusik Hellbühl ein Ständchen auf dem Pilatus, und 2021 steht die Teilnahme am eidgenössischen Musikfest Interlaken auf dem Programm.
Auf dieses Intermezzo folgte mit Brahms’ Ungarischem Tanz Nr. 5 ein bekanntes Beispiel ungarischer Volksmusik der Hochromantik, bei welchem den Ausführenden eine frische, beseelte Wiedergabe gelang. Ganz andere Töne schlug das Korps mit «Despacito», dem Sommerhit von 2017, an, wobei zwischendurch auch rhythmisches Händeklatschen angesagt war – sehr zur Freude des Publikums. Den ersten Konzertteil beschloss die klassische Tanzform des Walzers am Beispiel des unverwüstlichen «Wiener Blut» von Johann Strauss.
Nach der Pause gab es dann einen Tapetenwechsel: Mit dem «Jailhouse Rock», bekannt aus einem von Elvis Presleys Filmen, und der Filmmusik aus «Dirty Dancing», passenderweise untermalt von einer Discokugel an der Saaldecke, feuerte die Feldmusik Hellbühl dem Publikum ein. Das Feuer des Tanzes entfachte sie auch mit dem Stück «Fuego de la Danza» von Jean-Pierre Haeck, wobei Vizedirigent Peter Bachmann den Taktstock führte. Swingende Rhythmen waren im unterhaltsamen Medley «Glenn Miller in Concert» angesagt, das durch eine rassige Interpretation voller Verve überzeugte. «Zorba the Greek» mit dem aus der Romanverfilmung von 1964 bekannten Sirtaki setzte die Feldmusik einen eindrücklichen Schlusspunkt – auch, aber nicht nur, weil sich die Musikanten registerweise zur Seite oder nach vorne (ver)neigten.
Mit einem kräftigen Applaus zeigte das Publikum, dass ihm das Gebotene gefallen hatte – und die Feldmusik ihrerseits bedankte sich dafür mit zwei Zugaben.
Weitere Konzerte finden am Freitag, 17., und Samstag, 18. Januar, jeweils um 20 Uhr, im «Rössli» Hellbühl statt.