Die Kirchgemeindeversammlung vom letzten Montagabend im Pfarreiheim zeigte: Die Ruswiler Pfarrei ist nach wie vor eine lebendige und vielseitig tätige Gemeinschaft.
Kirchenratspräsident André Graf begrüsste 63 Stimmberechtigte, darunter mit besonderer Freude rund zwanzig Leiterinnen und Leiter von Blauring und Jungwacht. In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr erinnerte er zuerst an die Enthüllung der Spendertafel beim renovierten und umgebauten alten Schulhaus 1827 am letzten Freitag – Gelegenheit zu einem Dankeswort an Hauptsponsor Josef Fischer-Schuler und seine Gattin Marie-Louise. Weiter erwähnte er personelle Änderungen im Seelsorgeteam, nämlich den Abschied von Pater Albin Strassmann und den Teil-Abschied von Kaplan Klaus Bussmann, die Anstellung der Patoralassistenten Othmar Odermatt und Adrian Wicki und den Stabwechsel bei der Seniorenarbeit von Theres Studer zu Judith Hegglin. Im August liessen die Kirchenoberen erfreulicherweise das Projekt des «Mammut-Pastoralraumes» zusammen mit Wolhusen, Werthenstein, Menznau, Menzberg, Geiss, Willisau, Gettnau und Hergiswil fallen zugunsten des jetzt geplanten Pastoralraumes «LU 4» mit Werthenstein und Wolhusen. Ebenfalls im Berichtsjahr wurden mit Einverständnis des Bistums und der römischen Obrigkeit die Kapellenstiftungen von Buholz, Herrenweg, Hapfig und St. Ulrich in die Kirchgemeinde übertragen. Kurt Brun erwähnte im späteren Verlauf der Versammlung den Neubau einer Doppelgarage, zur Hälfte für die politische Gemeinde, sowie den von der Jungwacht neu gestalteten Garten beim alten Schulhaus 1827.
Kirchmeierin Lisbeth Blum erläuterte das Budget 2019 mit einem Totalaufwand von 2,3 Millionen Franken und einem Einnahmenüberschuss von 156 000 Franken. Inbegriffen sind hier das neue 30-Prozent-Pensum einer Aushilfe für den Hauswart und den Sakristan, die Planungskosten für die nächste Innenreinigung der Pfarrkirche und ein Betrag von 93 500 Franken für den Unterhalt der Kapellen. Budgetiert wird ebenfalls eine Gesamtsanierung des Pfarreiheims mit einer Investition von rund 850 000 Franken, verteilt auf die nächsten zwei Jahre. «Unser Budget zeigt sicher gefreute Zahlen», meinte Lisbeth Blum. Wegen der erwähnten und weiteren zukünftigen Investitionen verzichtet der Kirchenrat aber auf die ursprünglich geplante Steuersenkung. Der neue Präsident der Rechnungskommission, Urs Schaller, attestierte der Kirchmeierin, sie habe ihre Arbeit «mit Bravour» erfüllt. Das Budget und der Steuerfuss von 0,34 Einheiten wurden einstimmig angenommen.
Pfarreileiter Christof Hiller erläuterte den Pastoralraum «LU 4» mit rund 10 000 Katholiken. Es soll hier nicht nur um einen «Priester-Ersatzplan» gehen, sondern unter dem Motto «Den Glauben ins Spiel bringen» soll das kirchliche Leben offener und vielfältiger werden. Ruswil mit seinen Kulturschätzen, Werthenstein mit seiner Wallfahrt und Wolhusen mit seinem Spital bieten Chancen für eine lebendige Zusammenarbeit. Am 15. Januar 2019 erfolgt eine Startveranstaltung in Ruswil, weitere Informationsveranstaltungen sind am 11. April und am 24. September vorgesehen. Bis Mai 2020 geht es um Information, Diskussion und Planung, dann aber ist «LU 4» aktiv, das heisst: Es existieren zwar noch örtliche Strukturen, aber keine örtlichen Pfarreileiter mehr. Mit Ausnahme von Kaplan Klaus Bussmann wird es im ganzen Pastoralraum keinen Priester mehr geben. Die Leitung wird Pastoralassistent Adrian Wicki übernehmen, der seit August 2018 in Ruswil wohnt und arbeitet – für die Versammlung vom Montagabend musste er sich entschuldigen, weil er an der Kirchgemeindeversammlung in Wolhusen weilte, wo er ab Neujahr notfallmässig zu 20 Prozent im Einsatz sein wird. Schon ab Spätsommer 2019 wird er Pfarreileiter in Ruswil anstelle von Christof Hiller, der dann in reduziertem Pensum weiter mitarbeiten wird.
Noch vor dem reichhaltigen Apéro verabschiedete Präsident André Graf den langjährigen Kirchmeier Beat Heini. «Wir haben während zwanzig Jahren deine Hilfsbereitschaft und dein Verantwortungsgefühl geschätzt. Du hast immer an alles gedacht, du hast mit drei Präsidenten und zahlreichen Seelsorgern zusammengearbeitet, du hast viele Bau- und Sanierungsarbeiten begleitet. Und immer hast du auch auf die Unterstützung deiner Gattin Ruth zählen können.»